Stauffenbergstraße

Klaus Schenk Graf von Stauffenberg, geb. 1907 in Jettingen/Schwaben, gilt als Verkörperung des deutschen Wider-stands gegen Hitler. Er wuchs in Stutt-gart als Sohn des Oberhofmarschalls des letzten württembergischen Königs auf. Der Weimarer Republik gegenüber war er zwar aufgeschlossen, die politi-schen Gegebenheiten empfand er aber als deprimierend und demütigend. 1926 trat er in die Reichswehr ein und diente ab 1938 im Generalstab, zuletzt als Oberst. Den Aufstieg Hitlers be-grüßte er zunächst als „nationalen Auf-bruch“. Angesichts der aggressiven Ju-denverfolgung ab 1938 distanzierte er sich zunehmend, das brutale Vorgehen im Osten und die militärischen Fehler Hitlers ließen ihn dann zu einem erklär-ten Gegner des Regimes werden. Da Widerstand oder gar Umsturz für ihn als Offizier undenkbar waren, ver-weigerte er sich zunächst entsprechen-den Vorschlägen, erkannte dann aber, dass es keine Alternative gab. Nach einer schweren Kriegsverletzung wurde er nach Berlin versetzt und hatte so Zugang zu Hitlers Lagebesprechungen. Als treibende Kraft im Kreis der um-sturzbereiten Gene-räle und Politiker übernahm er es, Hitler zu beseitigen. 

Am 20. Juli 1944 führte er das Attentat durch. Hitler überlebte, der Putsch scheiterte und Stauffenberg wurde noch am selben Abend in Berlin erschossen. 


Autor: Karl-Heinz Mallow
erschienen im bbb-07 2006

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