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Böfinger Waldbegehung 2018

Ende Oktober trafen sich zwölf interessierte Bürgerinnen und Bürger zur jährlichen Waldbegehung. Diese war erstmals auch im Programm WaldErleben zusammen mit dem Alb-Donau-Kreis ausgeschrieben, sodass nicht nur Böfingerinnen und Böfinger daran teilnehmen konnten.

Revierförster Tobias Glöggler informierte zusammen mit seinem Kollegen, Forstwirtschaftsmeister Frank Seifert, über die Bewirtschaftungsgrundsätze des Kommunalwaldes und demonstrierte die beeindruckende Fällung eines größeren Baumes.

Der Stadtwald Ulm umfasst ungefähr 1 100 Hektar mit einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 9 000 cbm. Die Entnahme wird im Zehnjahresrhythmus geplant, wobei 300 cbm Zuwachs nicht geerntet werden und so jährlich den Holzvorrat anreichern. Kahlschläge sind nur noch bis höchstens 0,3 Hektar erlaubt. Durch Aufforstung auf Ausgleichsflächen steigt auch der Umfang des Waldes. Zweige unter 7 cm verbleiben als Lebensraum und Dünger im Wald.

Da es nur vier städtische Forstarbeiter gibt, die hauptsächlich mit Pflegemaßnahmen beschäftigt sind, werden die Erntearbeiten an externe Betriebe vergeben.

Der Wald der Böfinger Halde erfüllt größtenteils vier Funktionen. Neben Biotopschutzwald gibt es auch Erholungswald, Immissionsschutzwald und Landschaftsschutzgebiete.
„Habitatbäume“ mit z.B. Wohnhöhlen von Spechten müssen stehenbleiben und werden durch umlaufende Wellenlinien gekennzeichnet.
In der Planung werden die Ernteverfahren und –zeitpunkte festgelegt.
Durch dauerhafte Rückegassen (waagerechte Kennzeichnung an den Bäumen) wird die Befahrung konzentriert und eine flächige Befahrung und somit Schädigung des Waldbodens vermieden, selbst wenn sogenannte „Vollernter“ zum Einsatz kommen. Dies geschieht vor allem bei Sturmschäden zum Schutz der Forstarbeiter.
„Wertholz“ wie Buche und Eiche kann aber nur von Hand gefällt werden. „Zukunftsbäume“, die freigestellt werden, sind durch vier Punkte gekennzeichnet.

Der Böfinger Wald besteht aus 20- bis 150-jährigen Beständen Mischwald und Buchendauerwald in der Verjüngungsphase.

Durch eine veränderte Sortenwahl versucht man, sowohl dem Klimawandel als auch Schädlingen zu begegnen. So sind die Eschen durch einen Pilz stark bedroht.

Abschließend wurde den Teilnehmer das Fällen einer Buche demonstriert. Mit dem keilförmigen „Fallkerb“ wird die Richtung bestimmt, in die der Baum fällt. Dann wird von hinten etwas höher der Sägeschnitt angesetzt, wobei eine „Bruchleiste“ verbleiben muss. Mit einem Keil wird der Baum dann zu Fall gebracht.
Zur Sicherheit müssen immer drei Arbeiter anwesend sein. Außerdem gibt es eine weitere Absicherung: Bleibt der Arbeiter länger als eine Minute liegen, wird automatisch Alarm ausgelöst.

Inzwischen wurde der städtische Wald zusammen mit dem Staatswald des Kreises auch wieder zertifiziert:
https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/alb-donau/zertifikate_-waelder-werden-nachhaltig-bewirtschaftet-28798622.html

uw

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